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Die drei Dimensionen nachhaltiger Lieferketten: Inspirationsvortrag von Prof. Alexander Hübner

Warum sind nachhaltige Lieferketten relevanter denn je? Und was steckt eigentlich genau hinter dem Konzept der „sustainable supply chains“? Prof. Dr. Alexander Hübner, der die Professur für Supply and Value Chain Management an der Technischen Universität München innehat, berichtete davon…

Warum sind nachhaltige Lieferketten relevanter denn je? Und was steckt eigentlich genau hinter dem Konzept der „sustainable supply chains“? Prof. Dr. Alexander Hübner, der die Professur für Supply and Value Chain Management an der Technischen Universität München innehat, berichtete davon in seinem aktuellsten Inspirationsvortrag zum Thema Nachhaltigkeit am TUM Institute for LifeLong Learning.

Das Bild ist allen Leser*innen sicherlich noch gut vor Augen: Leere Supermarktregale im Frühjahr 2020; Nudeln, Reis oder Toilettenpapier restlos ausverkauft. Die Menschen haben teilweise Angst, sich vor einem möglichen weiteren Lockdown aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht mehr rechtzeitig versorgen zu können. Und bis zur nächsten Lieferung kann es noch Tage dauern, wie lange – das wissen die beteiligten Unternehmen, vom Supermarkt über die Spedition bis zum Hersteller zwischendurch auch nicht so genau. Nur eines der Beispiele von Prof. Dr. Hübner zu Beginn seines Vortrags, das zeigt, warum funktionierende Lieferketten uns alle betreffen – und wichtiger sind denn je.

Lieferkettengesetz soll für Einhaltung der Menschenrechte sorgen

Prof. Alexander Hübner; Professur für Supply Chain Management am Campus Straubing
Foto: Andreas Heddergott

Früher ging es vor allem darum, dass Lieferketten funktionierten, und sich lohnten, erzählt Prof. Hübner. „Profit“, also Preis minus die anfallenden Kosten, waren der bestimmende Faktor. Mittlerweile wandelt sich dieses Bild laut dem TUM-Experten jedoch stark – und das ist gut so: Die Faktoren „People“ und „Planet“ erweitern die Lieferkettenmechanik um ökologische und soziale Themen. So hat beispielsweise das Lieferkettengesetz, das bald in Deutschland eingeführt wird, mehr Transparenz und einen Schutz von Menschenrechten entlang der einzelnen Stationen zum Ziel. Die Veränderung der Prozesse in Unternehmen, sodass sie dem Lieferkettengesetz gerecht werden, ist für Unternehmen bisweilen jedoch eine Herausforderung – viele einzelne Schritte müssen überprüft und optimiert werden.

Verantwortung von Unternehmen, Prozesse nachhaltig zu gestalten

Aber auch abseits des Gesetzes hält Prof. Hübner das Thema Nachhaltigkeit und damit einhergehend auch soziale Gerechtigkeit für relevant für Supply Chain Manager*innen: Die Frage „Warum sollte mich Nachhaltigkeit kümmern?“ sei alleine schon durch Menschlichkeit zu beantworten. So gingen 80% allen auf der Erde produzierten Kakaos durch die Hände von Menschen, die in heutiger Sklavenhaltung leben würden. Nur durchschnittlich 18 Cent eines T-Shirts, das im Einzelhandel rund 29 Euro kostet, landeten bei der Person, die das Kleidungsstück schlussendlich herstelle. Supply Chain Manager*innen hätten es in der Hand – und tragen einen Teil der Verantwortung – diese und ähnliche Situationen zu verändern.

Prof. Hübner entwickelte neues Zertifikatsprogramm an der TUM für Berufstätige

Deshalb warb Prof. Hübner in seinem Vortrag klar dafür, sich die verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen deutlich bewusst zu machen – und den nächsten Schritt in Richtung Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen zu gehen.

Er selbst unterstützt Berufstätige ab Februar 2022 mit weiteren Forscher*innen der TUM und Expert*innen aus der Praxis beim Thema „Sustainable Management & Technology“: Er lehrt als Academic Director im gleichnamigen Zertifikatsprogramm, das über verschiedene Inspirationsvorträge und Praxisblöcke Teilnehmende berufsbegleitend dabei unterstützt, Prozesse in ihrem Unternehmen nachhaltiger zu gestalten und Transformationsprozesse zu managen. Neben nachhaltigen Lieferketten sind u.a. auch nachhaltige Energien, Klimapolitik, oder die Reduktion von Müll Themen. Zum Zertifikat gehören auch die Erarbeitung von realen Fallstudien, die Teilnehmende aus ihren Organisationen einbringen können. Mehr zum Programm erfahren Sie unter diesem Link. Anmeldungen sind ab sofort möglich, die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Wer den von Prof. Hübner empfohlenen Test „How many slaves work for you?“ von RESPECT International machen möchte, kann dies hier tun.

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